Betrugsmasche Paket beim Zoll
Eine derzeit sehr erfolgreiche Betrugsmasche ist die Story von der Box, die irgendwo beim Zoll festhängt, und die das Opfer auslösen soll.
Während klassische Arten von Kriminalität wie Einbrüche, Diebstähle und Gewaltverbrechen rückläufig sind, nimmt Cyber Crime (Internet Kriminalität) ständig zu.
Das liegt daran, dass immer mehr Menschen online gehen und dabei oftmals sehr leichtsinnig sind. Dieser Umstand macht es Betrügern einfach, sie um erhebliche Geldsummen zu erleichtern. Zu den Betrugsmaschen gehört auch, Zollgebühren für ein Paket zu verlangen. Wie die Masche funktioniert, lernen Sie hier.
Zollgebühren als Methode des Love Scamming
Diese Betrugsform kommt aus dem Umfeld des Love Scamming, auch Romance Scamming genannt. Die Täter leben außerhalb der EU und knüpfen online auf Dating Webseiten oder in sozialen Netzwerken Kontakte zu gutgläubigen Menschen.
Denen reden sie ein, sie hätten sich verliebt und planten eine gemeinsame Zukunft mit dem „Partner“ in Deutschland. Die meisten der Love Scammer bringen ihre Opfer unter den verschiedensten Vorwänden dazu, ihnen Geld zu senden. Das geht so lange, bis das Opfer entweder nichts mehr senden kann oder will.
Einige Betrüger sind jedoch deutlich kreativer. Sie benutzen Umwege, um an das Geld ihrer Opfer zu kommen.
Betrüger schieben den Zoll vor, um Geld für Pakete zu ergaunern, die niemals verschickt wurden.
Wie funktioniert die Betrugsmasche?
Zunächst einmal erschleicht sich der Betrüger das Vertrauen seines Opfers. Meistens handelt es sich um Singles im mittleren Alter, die schon einige Zeit allein leben und im echten Leben kein Glück bei der Partnersuche hatten. Oder es sind Frauen im fortgeschrittenen Alter, die beispielsweise schon Witwe sind und denen es an Erfahrung im Umgang mit dem Internet fehlt.
Der Love Scammer tritt in ihr Leben und verspricht den Traum vom gemeinsamen Glück. Bereits nach kurzer Zeit ist die Rede von Liebe und der Betrüger gaukelt dem Opfer eine gemeinsame Zukunft vor.
Genau dort setzt der Betrug an. Der Betrüger erzählt seinem Opfer, er wolle mit ihm oder ihr eine gemeinsame Zukunft und möchte nach Deutschland kommen. Zu diesem Zweck möchte er angeblich ein Paket mit wertvollem Inhalt an die Dame schicken.
In diesen Paketen können sich je nach Geschichte Dinge befinden wie:
- Edelmetalle
- Diamanten
- Schmuck
- Antiquitäten
- Kunstgegenstände
- Geld
- Papiere
- persönliche Dokumente
Damit solle der Start in das neue gemeinsame Leben finanziert werden. Aus Sicherheitsgründen sei es nicht möglich, das Paket persönlich auf dem Flug mitzunehmen. Er schickt ein Bild der Box und nennt einen angeblich geheimen Pin Code, um diese zu öffnen. Das Opfer schluckt den Köder bereitwillig und glaubt dem Betrüger jedes Wort.
Opfer erhalten ein Bild einer Box als „Beweis“ dafür, dass es diese gibt.
Ein Kurierdienst meldet sich per E-Mail
Anstatt des heiß ersehnten Pakets erhält die Empfängerin jedoch eine E-Mail von einem Kurierdienst, der als Paketdienstleister mit der Zustellung betraut wurde. Darin steht, die an ihn bestimmte Sendung würde sich auf dem zuständigen Zollamt befinden. Gibt man die Sendungsnummer auf einer vorher mitgeteilten Webseite ein, steht dort tatsächlich, dass die erwartete Box beim Hauptzollamt sein.
Die Sendung sei bei einer routinemäßigen Überprüfung aufgefallen. Die Zustellung an den Empfänger wäre angeblich nur möglich, wenn er Zollgebühren (manchmal auch noch zusätzlich eine Geldstrafe) auf ein Konto einzahlen würde.
Seltsamerweise handelt es sich um das Konto einer Bank im Ausland. Folgt das Opfer den Anweisungen, ist das Geld verloren. Es gibt niemals Pakete, die ankommen. Vielmehr kommt nach der ersten Zahlung allenfalls eine weitere Zahlungsaufforderung der angeblichen Zollbehörde, weil jetzt eine neue Gebühr oder Steuern zu entrichten sei. Eine Anzeige bei der Polizei bringt dann nichts mehr.
Wie schützen Sie sich gegen die Betrugsmasche?
Die einfachste Methode besteht darin, sich beim Zoll Kundendienst zu informieren. Der Zoll warnt online auf seiner Website ausdrücklich vor dieser Betrugsmasche. Im Wesentlichen besagen die Infos das Folgende:
- Der Zoll wird den Adressaten niemals per E-Mail darüber informieren, dass Sie für ein Paket eine Zahlung entrichten sollen.
- Der Zoll verlangt niemals die Bezahlung durch Überweisung auf ein Privatkonto, schon gar nicht auf das Konto einer Bank im Ausland.
- Der Zoll warnt Verbraucher vor Zahlungen via Prepaid Zahlungsdienstleistern wie Paysafecard oder einem Zahlungsdienst wie Western Union für angebliche Paketsendungen.
Zahlen Sie Geld für angebliche Zollgebühren, ist es unwiederbringlich verloren.
Was passiert in Wirklichkeit, wenn Zollgebühren anfallen?
Fraglos kommt es immer wieder vor, dass bei der Einfuhr von Waren per Pakete Zollgebühren anfallen. In solchen Fällen wird der Empfänger schriftlich per Brief benachrichtigt.
Die Nachricht enthält Name, Kontaktdaten und Öffnungszeiten des zuständigen Zollamts sowie eine Bearbeitungsnummer oder ein Aktenzeichen. Die Höhe der Gebühren wird nicht angegeben, da der Inhalt noch nicht bekannt ist. Der Adressat muss sich persönlich zum Zollamt begeben, um die Sendung in Empfang zu nehmen.
Dort wird das Paket von ihm unter Aufsicht eines Zollbeamten geöffnet. Der inspiziert den Inhalt. Ist er legal, ermittelt er den Wert und setzt die Zollgebühren fest. Der Adressat muss nachweisen, dass er oder sie der rechtmäßige Empfänger der Sendung ist. Die Lieferung wird erst übergeben, wenn Gebühren und eventuelle Geldstrafen in voller Höhe bezahlt sind. In der Regel sind auf dem Zollamt nur Barzahlungen möglich.
Kann der Adressat die Gebühren nicht bezahlen, verschließt und versiegelt der Zoll das Paket. Es wird so lange gelagert, bis alle Gebühren vollständig bezahlt sind. Nach Ablauf einer bestimmten Frist oder wenn sich der Adressat nicht meldet, führt der Zoll das Paket der Vernichtung zu.
Sollten Sie eine E-Mail erhalten, in der von Ihnen das Bezahlen von Zollgebühren verlangt wird, ignorieren Sie die Nachricht am besten. Erwarten Sie zufälligerweise tatsächlich eine Sendung, setzen Sie sich mit dem zuständigen Zollamt in Verbindung. Aus Sicherheitsgründen kann es passieren, dass Sie persönlich bei der Zollverwaltung vorsprechen müssen.
Stehen Sie mit einem Mann aus dem Ausland in Verbindung? Wir überprüfen ihn
Wenn Sie mit jemanden chatten, der sich in einem Land außerhalb der europäischen Gemeinschaft aufhält und Ihnen eine wertvolle Box schicken will, seien Sie vorsichtig. Um sich vor Betrugsversuchen zu schützen, überprüfen Sie alles haargenau. Achtung: Schicken Sie niemals Zahlungen oder Guthabencodes von einem Prepaid Zahlungsdienstleister an eine unbekannte Person.
Im Zweifel setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Wir erkennen Betrugsversuche und können weltweit Personen überprüfen, ob sie echt sind oder nicht. Schreiben Sie uns gleich eine Nachricht mit allen Details. Mit Hilfe unserer Suche und dem von uns durchgeführten Background-Check haben Sie schnell Gewissheit. Dann können Sie immer noch überlegen, ob Sie den Kontakt fortführen oder nicht.
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